Unterschiedliche Gesichtsausdrücke einer jungen Frau, eingefärbt in Regenbogenfarben

Vor Ort was bewegen beginnt mit dir.

Wie sieht die Welt aus, in der wir leben wollen? In einer Demokratie hat jeder Mensch die Chance, sein Lebensumfeld mitzugestalten, insbesondere bei sich vor Ort.

Pinselstrich
Ein Podium mit Mikrofonen

Ob Bürgerbeteiligung, Nachbarschaftsinitiative oder in einer der vielen aktiven Partnerschaften für Demokratie: Es gibt in Deutschland unzählige Wege, sich einzubringen und positive Spuren zu hinterlassen. Und das kann auch noch Spaß machen!

Schuld sind immer die anderen! Oder?

Im Fahrplan fallen wieder mal Verbindungen aus? In der Schule müsste endlich renoviert werden? Und der Glascontainer im Kiez wurde immer noch nicht geleert? Wir alle wissen: Die Welt ist nicht perfekt. Und trotzdem suchen wir gern Schuldige, wenn etwas in unserem Umfeld nicht so läuft, wie wir es uns wünschen. Nicht selten schieben wir es dann auf "die Politik" oder "die da oben". Dabei liegt es mitunter allein an uns, etwas zu verändern. Denn Demokratie ist kein Selbstbedienungsladen – sie funktioniert nur, wenn Menschen sich für sie engagieren, vom Kleinen bis zum Großen, von der Schülerinitiative und weit über das Wählengehen hinaus. Kurzum: Es beginnt vor Ort, mit dir.

Aufs Machen kommt es an

Aktiv werden – das klingt so groß, muss es aber in Wahrheit gar nicht sein. Denn schon mit vermeintlich kleinen Taten im Alltag kann man einen wichtigen Beitrag für unsere demokratische Gesellschaft leisten: zum Beispiel beim nächsten Gedenktag einmal nachrecherchieren, worum es eigentlich genau geht, oder Kleidung und Spielzeug für Geflüchtete spenden. Aber auch sich informieren und Nachrichten verfolgen gehören dazu. Denn wer Hintergründe und Zusammenhänge versteht, kann besser mitreden. Aktiv werden kann aber auch bedeuten, den Mund aufzumachen, wenn im Familien- oder Freundeskreis jemand rassistische oder homophobe Gedanken äußert. All das – die kleinen und größeren Stellschrauben – macht unsere Demokratie stabil, jeden Tag aufs Neue.

Mehr zur Kampagne "Es beginnt mit dir."

Logo der Kampagne "Es beginnt mit dir."
Drei kleine Türme aus Euromünzen

Wer bezahlt das alles?

Demokratie gibt es nicht umsonst. Wenn vor Ort ein neuer Skaterpark entsteht oder ein Straßenfest veranstaltet werden soll, dann muss das finanziert werden. Hierfür gibt es zum Beispiel die so genannten Bürgerbudgets: Städte und Gemeinden stellen dabei regelmäßig einen festen Geldbetrag für gemeinnützige Vorhaben zur Verfügung. Wofür das Geld verwendet wird, entscheiden dann die Einwohnerinnen und Einwohner ganz allein. Mitmachen dürfen dabei oft schon junge Menschen ab 12 Jahren. Sie schlagen Ideen vor und stimmen mit darüber ab. Bedingung ist, dass die Projekte dem Gemeinwohl zugutekommen und im Kostenrahmen bleiben.

Ein Beispiel ist "JUBU – Jugendbeteiligung bei Bürgerbudgets". Das durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" geförderte Projekt motiviert junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren, sich Gedanken darüber zu machen, welche Verbesserungen sie sich für ihren Wohnort wünschen und was als Nächstes in welchen Schritten umgesetzt werden sollte. Die Bandbreite reicht dabei von A wie Abenteuerspielplatz bis Z wie Zukunftswerkstatt. Das Projekt richtet sich an Schulklassen oder Jugendclubs und begleitet die Jugendlichen während des gesamten demokratischen Prozesses eines Bürgerbudgets.

Demokratie durchs Mitmachen verstehen

Wie lebendig und wirkungsvoll die Arbeit im Rathaus sein kann, können Kinder und Jugendliche im Rahmen des Projekts "Pimp your Town!" erleben. Bei diesem Planspiel schlüpfen Schülerinnen und Schüler für drei Tage in die Rolle von Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern. Sie beraten Anträge und treffen Entscheidungen, die zur Abstimmung vorgelegt werden. So lernen sie nicht nur viel über Kommunalpolitik, sondern können auch eigene Ideen diskutieren und einbringen, um ihren Ort in ihrem Sinne zu verändern.

Aktiv werden – zum Beispiel in einer Partnerschaft für Demokratie

Keine Angst, es geht nicht immer um die beste Demokratie-Idee aller Zeiten. Es gibt auch die Möglichkeit, sich einfach in Organisationen einzubringen, die es vor Ort bereits gibt – wie etwa die Partnerschaften für Demokratie. In unterschiedlichen Projekten engagieren sich hier Menschen für etwas, das ihnen wichtig ist. Bei den Partnerschaften für Demokratie handelt es sich um lokale Bündnisse aus Zivilgesellschaft (zum Beispiel Verbände, Kirchen, Vereine), Kommunalpolitik, Polizei und Unternehmen. Die Engagierten aus den verschiedenen Bereichen kommen zusammen, um gemeinsam passende Lösungen für konkrete Fragen vor Ort zu entwickeln. Die Themen und die Ausgestaltung sind dabei äußerst vielfältig, denn keine Partnerschaft für Demokratie ist wie die andere, so wie auch kein Ort ist wie der andere.

Ein i vor einem Kreis

So kann man mitmachen

Der schnellste Weg, eine Partnerschaft für Demokratie in seiner Region zu finden, ist der Projekte-Finder.

Die Broschüre "Partnerschaften für Demokratie" gibt einen guten Überblick und präsentiert ausgewählte Beispielprojekte.

Wer bereits eine konkrete Idee für ein neues Projekt hat, kann sich auch an den Verein Politik zum Anfassen e. V. wenden, der unter anderem das oben vorgestellte Planspiel "Pimp your Town!" entwickelt hat.


Veröffentlicht im Dezember 2022

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