Jugendliche im Alter von 11 bis 14 Jahren nahmen 2019 an dem Musikworkshop "Von der Straße ins Studio" der Partnerschaft für Demokratie Stadt Fulda teil. Dahinter verbirgt sich der Ansatz, junge Erwachsene durch die Beschäftigung mit Medien kulturell zu fördern und ihnen gleichzeitig auf kreative Art und Weise die kritische Auseinandersetzung mit Alltagsthemen zu ermöglichen.
Im Rahmen des Workshops entstand ein professioneller Musikclip, in dem die Jugendlichen selbst rappten und vorher erarbeitete Szenen schauspielerisch umsetzten. In dem Video wird die Geschichte von Sophie und Clara erzählt: Beide Mädchen waren zunächst eng befreundet, aber in denselben Jungen verliebt. Als schließlich Sophie mit ihm zusammenkommt, ist Clara so enttäuscht und wütend, dass sie auf Social Media ein Fake-Profil von ihrer ehemaligen Freundin anlegt. Unter diesem Account verbreitet sie Lügen über Sophie mitsamt heimlich aufgenommenen Fotos, die dazu führen, dass ihre Mitschülerinnen und Mitschüler Sophie ausgrenzen und sich über sie lustig machen. Sophie zieht sich daraufhin immer stärker zurück und meidet soziale Kontakte.
Eigene Erfahrungen mit Hass im Netz
Viele Projektteilnehmende haben bereits selbst Erfahrungen mit Cybermobbing und Hass im Netz gemacht. Die Motivation, sich klar zu bekennen und zu einem Stopp des virtuellen Mobbings aufzurufen, war dementsprechend hoch. Ein Ausschnitt aus dem Liedtext verdeutlicht die klare Positionierung der Jugendlichen:
"Mobbing, das verletzt, und die Träne, ja sie fällt, viel zu viele Mobber in der virtuellen Welt!
Denk darüber nach: Was bringt es denn?
Denk darüber nach: Du musst erkennen!
Denk darüber nach: Weil es viele Menschen quält.
Hör auf mit dem Mobbing in der virtuellen Welt!"
Ausschnitt aus dem Liedtext
In dem Songtext thematisieren die Jugendlichen ebenfalls, dass sich Mobbing viral im Netz verbreitet und die Betroffenen kaum eine Möglichkeit haben sich dagegen zu wehren. In dem fiktiven Fall von Sophie und Clara endet das Video jedoch mit einem Happy End: Sophie sucht sich schließlich Hilfe und spricht mit ihren Eltern. Am Ende des Clips sieht man sie und ihren Freund Hand in Hand zu ihren Freunden spazieren, wohingegen die Mobberin nicht mehr Teil der Gruppe ist.