Im Programmbereich "Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur" wird die weitere Professionalisierung und engere Kooperation von zivilgesellschaftlichen Organisationen in bestimmten Themenfeldern angestrebt. Zur Wahrnehmung bundeszentraler Aufgaben werden dazu Projekte von Kooperationsverbünden beziehungsweise Fachorganisationen gefördert.
Ziele
Ziel des Programmbereichs ist die Entwicklung einer bundeszentralen Struktur je Themenfeld in den jeweiligen Handlungsfeldern, die als direkter Ansprechpartner für bundesweite Maßnahmen dient. Die bundeszentrale Struktur übernimmt Aufgaben der Kommunikation, Vernetzung, Qualitätsentwicklung, Interessenvertretung sowie des Wissenstransfers und setzt fachpolitische Impulse. Zudem unterstützt sie die Arbeit in den anderen Programmbereichen. Konkret beinhaltet dies in allen drei Handlungsfeldern:
- Die Strukturentwicklung zielt darauf ab, dass die Fachorganisationen beziehungsweise Kooperationsverbünde in der Regel bis 2028 eine kooperative Struktur in den Themenfeldern aufgebaut haben. Dazu gehört auch die inhaltliche Weiterentwicklung im jeweiligen Themenfeld.
- Impulse und Transfer zielen darauf ab, dass die Zuwendungsempfänger ihre fachliche Expertise Fachkräften, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und weiteren Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung stellen. Damit setzen sie wissenschaftliche Impulse im jeweiligen Themenfeld.
- Die Qualitätsentwicklung zielt darauf ab, einen professionellen fachlichen Austausch, die Nutzung von Standards der Qualitätsentwicklung und damit eine phänomenübergreifende Vernetzung sicherzustellen.
- Die fachpolitische Interessenvertretung zielt darauf ab, die Öffentlichkeit für das jeweilige Themenfeld zu sensibilisieren, Vernetzungsmaßnahmen umzusetzen sowie Aufgaben der Interessenvertretung wahrzunehmen.
Themenfelder
Die Arbeit im Programmbereich wird in bestimmten Themenfeldern pro Handlungsfeld umgesetzt.
Handlungsfeld: Demokratieförderung
- Demokratiebildung im Kindesalter (bis 14 Jahre) adressiert Kinder ab dem frühkindlichen Alter, um sie zu befähigen und zu motivieren, sich altersgerecht in die Gestaltung des Alltags und Umfelds einzubringen und vor allem demokratische Beteiligung und Selbstwirksamkeit zu erfahren.
- Demokratische Konfliktbearbeitung entwickelt lösungsorientierte Formate (weiter) und vermittelt sie, um den konstruktiven, friedlichen Umgang mit Unterschieden zu fördern.
- Digitale Demokratie entwickelt den digitalen Raum weiter mit dem Ziel, ihn als einen Ort der demokratischen Information, Debatte, Sozialisation und Partizipation zu stärken.
Handlungsfeld: Vielfaltgestaltung
- Adressiert werden ausgewählte Phänomene Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit:
- Antisemitismus,
- Antiziganismus,
- Rassismus sowie
- LSBTIQ*-Feindlichkeit.
- Dabei wird ein Fokus auf Empowerment gelegt und es werden intersektionale Verschränkungen auch mit weiteren Phänomenen (unter anderem Sexismus, Klassismus) berücksichtigt.
- Ebenso werden Chancengerechtigkeit, Teilhabe und diversitätsorientierte Öffnung in der Migrationsgesellschaft unter Berücksichtigung bislang unterrepräsentierter Perspektiven adressiert.
Handlungsfeld: Extremismusprävention
- Zum Rechtsextremismus wird die Präventionsarbeit zielgruppenspezifisch in allen drei Präventionsstufen weiterentwickelt (inklusive Brückenideologien wie Antifeminismus).
- Zum islamistischen Extremismus wird die Präventionsarbeit zielgruppenspezifisch in allen drei Präventionsstufen weiterentwickelt (inklusive religiös-nationalistischer Phänomene).
- Zum Linksextremismus wird die Präventionsarbeit zielgruppenspezifisch in allen drei Präventionsstufen konturiert und weiterentwickelt (inklusive Aufbereitung aktueller Forschungsergebnisse).
- Um Hass im Netz und Desinformation entgegenzuwirken, wird die Medien- und Nachrichtenkompetenz gestärkt. Im Ergebnis soll damit die Meinungsvielfalt erhöht und digitale wie analoge Gewalt verhindert werden.
Beratung
In den Beratungsbereichen wird jeweils eine Dachstruktur (weiter-)entwickelt. Diese übernimmt die Vernetzung und Qualitätssicherung, stellt den Wissenstransfer sicher und setzt fachpolitische Impulse und nimmt selbst keine Beratungstätigkeit vor Ort vor. Die Beratungsangebote erfolgen über die Landes-Demokratiezentren.
Es gibt drei Beratungsbereiche:
- die Mobile Beratung,
- die Opfer- und Betroffenenberatung sowie
- die Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit/Deradikalisierungsarbeit.