Ziel
Die Fachstelle vermittelt Menschen im Justizvollzug Kernelemente der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und stärkt diese in ihren demokratischen Kompetenzen sowie in der Akzeptanz von sozialer und kultureller Vielfalt. Bedienstete der Justizvollzugseinrichtungen werden im professionellen Umgang mit Diskriminierungen bestärkt und in die Lage versetzt, Radikalisierungsprozesse zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Zielgruppe
Jugendliche und junge Erwachsene im Jugendarrest, Menschen in Untersuchungshaft, im Strafvollzug, in der Bewährungshilfe und im Maßregelvollzug; Beschäftigte in Strafvollzug und Bewährungshilfe
Umsetzung
Das Projektteam führt in Justizvollzugseinrichtungen in Rheinland-Pfalz Gesprächskreise mit Gefangenen zu tagesaktuellen und gesellschaftspolitischen Themen durch, um dazu verschiedene Perspektiven und Argumente auszutauschen und eine rücksichts- und respektvolle Debattenkultur einzuüben. Zudem sensibiliseren sie mit Gruppenangeboten zu den Grundrechten die teilnehmenden Gefangenen für die Grundlagen des demokratischen Zusammenlebens. Dabei arbeitet das Team auch mit kreativen, sport- und theaterpädagogischen Zugängen, um junge Inhaftierte zu erreichen. Mit bereits radikalisierten Gefangenen führt das Projektteam Einzelgespräche zur Bedarfsklärung und Verweisberatung durch und unterbreitet diesen verschiedene Unterstützungsangebote.
Für Fachkräfte der Justizvollzugseinrichtungen und der Bewährungshilfe bietet das Projektteam externe Fortbildungen zum professionellen Umgang mit Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus und Vielfalt an. Dadurch bauen sie ihre Handlungssicherheit im Kontakt zu Diskriminierung und extremistischen Narrativen aus und hinterfragen eigene Handlungsmuster. Außerdem soll in den Justizvollzugseinrichtungen eine Fachberatung zu Demokratieförderung und Extremismusprävention angeboten werden, die die Fachkräfte im Arbeitsalltag unterstützt.