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Was macht eine Mobile Beratung?

Volltext-Alternative zum Video

(Einblendung Szenen von rechten Demonstrantinnen und Demonstranten und Versammlungen)

Rechtsextreme Hetze ist in Deutschland immer noch weit verbreitet und gleichzeitig für viele Menschen nur etwas, das sie aus den Nachrichten kennen:

(Luftaufnahme Schöpfurt)

Doch was, wenn rechtsextremes Gedankengut plötzlich mitten in der eigenen Nachbarschaft einen Platz findet?

(Einblendung "Demokratie leben!"-Logo)

(Luftaufnahme Schöpfurt, Fahrt durch die Straßen)

Viele Menschen - auch in verantwortlicher Position - sind dann überfordert: Eingreifen oder wegschauen?  Dabei gibt es Organisationen, die helfen, Antworten zu finden.

(Markus Klein läuft durch Schöpfurt, schaut sich Schild mit Stadtplan an)

In Brandenburg leistet diese Arbeit die sogenannte "Mobile Beratung" von demos. Ihr Ziel: ein solidarisches Gemeinwesen, in dem Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit keinen Platz haben.

(Einblendung Was macht eine Mobile Beratung?)

(Szenen aus dem Büro und Interviewsituation mit Markus Klein)

O-Ton Markus Klein: Also wir setzen uns sozusagen für eine starke und lebendige Demokratie in Brandenburg ein.

(Weitere Szenen aus dem Büro, Markus Klein blättert durch Broschüre, sitzt am Schreibtisch, nimmt an Video Calls teil)
"Demokratie leben!" fördert in jedem Bundesland ein Landes-Demokratiezentrum. Dort werden regionale Beratungs- und Unterstützungsangebote gebündelt und Konzepte zur Demokratieförderung, Extremismusprävention und Vielfaltgestaltung entwickelt. Angeschlossen an die Demokratie-Zentren sind auch die Mobilen Beratungen.

(Szenen aus dem Büro und Interviewsituation mit Markus Klein)

O-Ton Markus Klein: Die Anfragen, die uns erreichen, sind sehr unterschiedlich. Wenn sich jemand neu an uns wendet, dann meistens dann, wenn eine Sache, sag ich mal, heiß ist oder besonders akut gerade. Aber auch so Fragen von ... als es damals darum ging Gemeinschaftsunterkünfte in Brandenburg zu errichten, in verschiedenen Orten, wo Bürgermeister oder Landräte auf uns zugekommen sind und gefragt haben: Wie könnt ihr uns unterstützen? Zu der Frage: Wie kommunizieren wir das? Wie reden wir mit Leuten, damit wir da nicht auf so massiven Widerstand treffen?

(Markus Klein verlässt das Büro und läuft durch das Treppenhaus, am Ausgang vorbei Richtung Auto)

Die menschenrechtsorientierte Beratung von demos erfolgt kurzfristig, unbürokratisch, kostenlos und auf Wunsch anonym. Angesprochen sind alle Betroffenen von rechtsextremer Hetze und Gewalt, genauso wie Menschen, die rechtsextreme Tendenzen in ihrem Umfeld beobachten.

(Autofahrt Richtung Finowfurt, Markus Klein trifft auf eine Kollegin und einen Kollegen)

Menschen, Verwaltungen, Vereine, Kirchen, Unternehmen oder Schulen: All jene, die bemerken, dass rechtsextremes Gedankengut in ihrem Umfeld an Zuspruch gewinnt, können sich an die Mobile Beratung wenden. Die berät in ihren Räumen oder auf Wunsch auch vor Ort. Die fachliche Beratung von außen hilft dabei, Vorfälle und Entwicklungen besser einzuordnen und nachhaltige Lösungen zu finden. Dazu vernetzt die Mobile Beratung lokale Akteurinnen und Akteure miteinander.

(Interviewsituation Markus Klein)

O-Ton Markus Klein: Dadurch, dass die wirklich sehr viel unterwegs sind, mit vielen verschiedenen Leuten sprechen und weil sie dann Informationen auch zusammenziehen können, kriegen meine Kollegen schon Entwicklungen sozusagen sehr frühzeitig mit und können das dann sozusagen dann auch gut weitergeben.

(Markus Klein trifft Wilhelm Westerkamp, Bürgermeister der Gemeinde, und sie gehen gemeinsam in das Gebäude, Wilhelm Westerkamp sitzt am Schreibtisch und zeigt Markus Klein am Computer Bilder der letzten Projekte in Schorfheide)

Im brandenburgischen Finowfurt östlich von Berlin hat sich die Stadtverwaltung selbst an die Mobile Beratungsstelle von demos gewandt.

(Interviewsituation Wilhelm Westerkamp)

O-Ton Wilhelm Westerkamp: Eines ist mir sehr positiv in Erinnerung geblieben: Die sind nicht gekommen und haben uns gesagt, was wir zu tun haben, sondern haben natürlich auch erst einmal hinterfragt: Was ist das und wie denkt ihr darüber? Oder was denkt die Bevölkerung darüber? Und daraus haben wir etwas entwickelt. Es gab nichts Fertiges und es war auch nie das Ziel vom mobilen Beratungsteam, uns jetzt in eine gewisse Richtung zu drängen, das und das müsst ihr machen, das haben die nie getan.

(Gesprächsszenen zwischen Markus Klein und Wilhelm Westerkamp, Szenen mit Markus Klein und einer Kollegin und einem Kollegen, in denen sie durch die Stadt laufen)

Die Mobilen Beratungen der Landes-Demokratiezentren stellen sich aktiv gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Gemeinsam mit anderen Partnern aus dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" bilden sie ein Netzwerk, das von rechter Gewalt Betroffene unterstützt. Es zeigt Aussteigerinnen und Aussteigern Wege aus dem Milieu auf und befähigt eine Vielzahl von gesellschaftlichen Kräften dazu laut gegen Rechtsextremismus zu sein.

(Interviewsituation Markus Klein, Gesprächsszenen mit einer Kollegin und einem Kollegen)

O-Ton Markus Klein: Ich glaube schon, dass wir alle was machen können. Ich kann natürlich auch als Nachbar von einem Rechtsextremen mich auch immer mal wieder so in Diskussionen auch begeben. Und ich glaube, so eine Mischung aus sich positionieren und gleichzeitig die Beziehung zu halten, das ist eine große Herausforderung. Aber das ist das, was jeder, glaube ich, auch von uns machen kann, weil unsere Demokratie genau davon lebt, von dieser Auseinandersetzung und dieser Verhandlung von bestimmten Themen.

(Markus Klein verabschiedet sich von seiner Kollegin und seinem Kollegen)

Für ein solidarisches Gemeinwesen, in dem Menschenfeindlichkeit keine Zukunft hat, nur der Zusammenhalt.

(Einblendung BMFSFJ und "Demokratie leben!"-Logo)

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