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Newsletter des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

Dezember 2022

Sehr geehrte Mitwirkende im Bundesprogramm, sehr geehrte Interessierte,

unter dem Motto "Es beginnt mit dir." startete das Bundesfamilienministerium am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, eine deutschlandweite Kampagne, die möglichst viele Menschen dazu anregen möchte, sich aktiv für Demokratie einzusetzen. Auch die Projekte im Bundesprogramm sind aufgerufen, sich mit Aktionen zu beteiligen und zum Engagement einzuladen.

Demokratie ist nicht selbstverständlich. Damit zivilgesellschaftliche Projekte und Initiativen im Bereich Demokratieförderung, Vielfaltgestaltung und Extremismusprävention zukünftig besser unterstützt werden können, hat das Bundeskabinett am 14. Dezember ein Demokratiefördergesetz auf den Weg gebracht.

Über die vielen Facetten der Demokratie informieren zahlreiche Podcasts von Landes-Demokratiezentren, Partnerschaften für Demokratie und Modellprojekten, die in diesem Newsletter vorgestellt werden. Zum Lesen regen wiederum gedruckte Publikationen an, die sich mit Themen wie Antiziganismus, politischem Protest oder Rassismus am Arbeitsplatz befassen.

Wir wünschen Ihnen einen besinnlichen Jahresausklang und einen guten Start ins neue Jahr.

Ihr Team vom Bundesprogramm "Demokratie leben!"
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Inhalt

Aktuelles zum Bundesprogramm


Kampagne "Es beginnt mit dir."

Ob auf der Straße, im Job, im Netz oder im persönlichen Umfeld: Überall gibt es die Gelegenheit, sich für Demokratie stark zu machen. Die Kampagne "Es beginnt mit dir." würdigt das Engagement derer, die sich tagtäglich für Demokratie einsetzen – in Vereinen, Initiativen oder in geförderten Projekten des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Plakatmotive in ganz Deutschland und im Internet verbreiten mit prägnanten Aussagen zudem die Botschaft, dass demokratisches Handeln schon im Kleinen beginnen kann.

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Maßnahme "Zivilgesellschaft und Polizei"

Ab 2023 wird die neue Maßnahme "Zivilgesellschaft und Polizei" im Bundesprogramm umgesetzt. Sie geht aus dem Maßnahmenkatalog des Kabinettsausschusses zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus hervor und wurde vom Bundesministerium des Innern und für Heimat und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entwickelt. Mit Fördermitteln von bis zu 120.000 Euro soll in jedem Bundesland jeweils ein strukturbildendes Modellprojekt gefördert werden, das sich Formen der Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft und Polizei widmet.

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Fachimpuls "Neunzig Minuten für …"

Um den Wissenstransfer innerhalb des Bundesprogramms zu stärken, führte die Regiestelle "Demokratie leben!" in 2022 zwei Fachimpulse durch. Diese 90-minütigen Veranstaltungen zu aktuellen thematischen Herausforderungen in der Programmumsetzung geben den Teilnehmenden Impulse für ihre Projektarbeit und zeigen ihnen praxisorientierte Lösungsansätze. So präsentierte More in Common e. V. Erkenntnisse aus der Studie "Begegnung und Zusammenhalt", wo und wie zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren die Ansprache und Begegnung von Menschen gelingen kann. Die Bundesarbeitsgemeinschaft BAG "Gegen Hass im Netz" stellte beim Fachimpuls im Herbst den Trendreport "Winter is coming. Eine Erzählung von Krise und Wut" vor. Er gibt Einblick in das Monitoring demokratiefeindlicher Diskurse im Netz.


Demokratie fördern: Rückblick auf den Fachaustausch

Die Frage "Demokratie fördern – Wie geht das?" stand Anfang Dezember im Fokus eines vom Bundesprogramm "Demokratie leben!" organisierten Fachaustauschs. Wo setzen die jeweiligen Projekte an? Was stärkt und verbindet die Arbeit im Handlungsfeld Demokratieförderung? Zu diesen und weiteren Fragen konnten die Teilnehmenden ihre Expertise teilen und einen Einblick in ihr Verständnis von Demokratieförderung geben. In Workshops und Spotlights gingen sie dazu in den Erfahrungsaustausch und vernetzten sich mit den anderen Teilnehmenden.

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Veranstaltungen


Fort- und Weiterbildungen für die Partnerschaften für Demokratie in 2023

Verschiedene Fort- und Weiterbildungen werden auch im neuen Jahr für die Mitarbeitenden der Koordinierungs- und Fachstellen und der federführenden Ämter in den Partnerschaften für Demokratie angeboten. Denn die Fachkräfte müssen eine Vielzahl methodischer Kompetenzen in kommunale Entwicklungsprozesse einbringen. Die modularen Weiterbildungen von "Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V." finden in festen Studiengruppen statt und werden im Blended-Learning-Format bereitgestellt.

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Mit dabei: Bildungsmesse didacta in Stuttgart

Das Bundesprogramm "Demokratie leben!" wird im kommenden Jahr auf der Bildungsmesse didacta in Stuttgart vertreten sein. In fünf Hallen können sich die Besucherinnen und Besucher vom 7. bis 11. März 2023 täglich zwischen 9 und 18 Uhr über die neuesten Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche informieren. Das Bundesprogramm wird einen praxisorientierten Einblick in die Arbeit geben und Angebote insbesondere für Kinder und Jugendliche sowie pädagogische Fachkräfte vorstellen.

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Magazin


Unterwegs: Digitale Spurensuche in Heusenstamm

Ein interaktiver Stadtrundgang macht die Stadtgeschichte zur Zeit des Nationalsozialismus im hessischen Heusenstamm erfahrbar – eine Mahnung, die Vergangenheit nicht zu vergessen. So werden mithilfe von QR-Codes die Geschichten und Schicksale der jüdischen Familien erzählt, die einst in der Stadt gelebt haben. Mit Dokumenten, Text- und Hörbeiträgen bietet dafür die Internetseite "Heusenstamm in der NS-Zeit" ein besonderes Zeitzeugnis.

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Demokratie zum Hören

Mittlerweile haben sich Podcasts als Informationsquellen etabliert und auch Projekte im Bundesprogramm entdecken das Audioformat immer mehr für sich. So beispielsweise das Landes-Demokratiezentrum Mecklenburg-Vorpommern, die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Birkenfeld und das Modellprojekt (Un)Sichtbarkeiten in der Migrationsgesellschaft. In ihren Podcasts geht es um Vielfalt und Informationen, aber auch darum, bestimmte Situationen im Alltag kritisch zu hinterfragen.

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Ratgeber "Bedroht zu werden, gehört nicht zum Mandat"

Mehr als die Hälfte aller Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind in ihrem Alltag mit Beleidigungen oder gar Bedrohungen konfrontiert – Tendenz steigend. Die Broschüre "Bedroht zu werden, gehört nicht zum Mandat" klärt auf und gibt Tipps zu Prävention und Intervention. Der Ratgeber des Bundesverbands Mobile Beratung e. V. und des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) e. V. richtet sich an alle Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in der Kommunalpolitik aktiv sind.

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Rassismus am Arbeitsplatz entgegenwirken

Das Projekt "United! Gemeinsam gegen Rechtsextremismus" sensibilisiert für Rassismus und Rechtsextremismus am Arbeitsplatz und vermittelt Wissen im Umgang mit Diskriminierungen im Arbeitskontext. In diesem Zusammenhang ist die "IT WORKS! Die Gesicht Zeigen!-Box für Respekt und Wertschätzung am Arbeitsplatz" entstanden. Sie beinhaltet informative und interaktive Methoden, um Einschätzungen, Haltungen und Fragen zu Rassismus, Diskriminierung und Rechtsextremismus am Arbeitsplatz zu diskutieren und auszutauschen.

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Engagement und Gedenken zum Jahresende

Die Adventszeit ist für zahlreiche Partnerschaften für Demokratie ein besonderer Anlass, sich mit Aktionen für Vielfalt und Teilhabe, gegen Menschenfeindlichkeit und Ausgrenzung zu engagieren. Mit Online-Adventskalendern und Veranstaltungen vor Ort würdigen sie unter anderem Engagement im hohen Alter, erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus oder rufen dazu auf, sich Gedanken über die Zukunft der eigenen Stadt zu machen.

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Mediatipps


Planspiel "Alte Linde"

Mit dem Planspiel "Alte Linde" wendet sich die Bundesfachstelle Linke Militanz an Jugendliche und junge Erwachsene im Unterricht oder in der außerschulischen politischen Bildung. Es regt die Teilnehmenden an, sich mit Wohnungspolitik, Gentrifizierung als gesellschaftlichem Konfliktfeld und politischem Protest in der Demokratie auseinanderzusetzen. Sie agieren in der Geschichte der bevorstehenden Verdrängung des selbstverwalteten Kulturzentrums "Alte Linde". Deren Hintergrund sind vermeintlich aufwertende städtebauliche Maßnahmen durch Immobilieninvestoren. Dabei lernen sie, die Schwierigkeit und Relevanz einer Kompromissfindung in konfliktbehafteten Aushandlungsprozessen zu erkennen. Eine Handreichung und ein Anhang geben Lehrkräften und Seminarleitungen alle Informationen an die Hand, um das Planspiel durchzuführen.

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Pilotstudie "Antiziganismus als eigenständige Form des Rassismus gegenüber Sinti*zze und Rom*nja"

Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) hat eine Pilotstudie durchgeführt, um antiziganistische Einstellungen in der Mehrheitsgesellschaft gegenüber Sintize und Sinti sowie Romnja und Roma zu erfassen. Sie zeigt, dass diese Einstellungen in Deutschland in beachtlichem Umfang existieren, und in welche Dimensionen sie sich aufteilen. Zwar gibt es ein Problembewusstsein für die Diskriminierung, die individuelle Verantwortung dafür wird aber oft nicht gesehen. Deutlich wird, dass eine Vielzahl der antiziganistischen Einstellungen auf fehlendem
Wissen und tiefverwurzelten Vorurteilen gründet.

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Podcast "Extreme Zeiten"

Im November startete der monatliche Podcast "Extreme Zeiten" des Landes-Demokratiezentrums Hessen. Gäste aus Wissenschaft und Praxis sprechen zu Themen wie Rechtsextremismus, Verschwörungstheorien oder gewaltorientiertem Islamismus. Sie geben Erfahrungsberichte und Handlungsempfehlungen, informieren zudem über Arbeitsansätze und Analysen aus dem Bereich Demokratiefeindlichkeit. In Folge 1 gibt Oliver Gottwald, Referent des Landes-Demokratiezentrums, Einblicke in die Welt der Reichsbürger.

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Weiteres


Modellprojekt mit dem Smart Hero Award ausgezeichnet

Das Modellprojekt "Good Gaming – Well Played Democracy" stellt sich gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in der Gamingkultur entgegen und ermutigt die Videospiel-Community sich klar gegen rassistische oder sexistische Anspielungen zu positionieren. Im Herbst wurde das Projekt nun mit dem Smart Hero Award ausgezeichnet. Seit 2014 wird der Preis von der Stiftung Digitale Chancen und Meta an Projekte vergeben, die soziale Medien für den guten Zweck nutzen.

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Wettbewerb "Die Gelbe Hand" läuft noch bis Mitte Januar

Wer setzt mit kreativen Projekten und Aktionen ein Zeichen für Vielfalt und Solidarität? Wer stellt sich Rassismus und Rechtsextremismus entgegen? Der Verein "Mach' meinen Kumpel nicht an!" sucht wieder Berufsschülerinnen und -schüler, Auszubildende und Engagierte in der Gewerkschaftsjugend für den Wettbewerb "Die Gelbe Hand". Der Einsendeschluss für Beiträge, die im Jahr 2021 und 2022 entstanden sind, läuft noch bis zum 15. Januar 2023. Die Darstellungsform kann dabei frei gewählt werden.

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