Fachberatung, Coaching, Supervision und Mediation – das Beratungsangebot der ProjekteWerkstatt für Qualitätsprozesse (PWQ) richtet sich an die Programmpartnerinnen und -partner von "Demokratie leben!" in den Handlungsbereichen Bund und Modellprojekte. Mittlerweile haben bereits über 100 Projekte das Unterstützungsangebot angenommen.
Die ProjekteWerkstatt besteht aus einem festen Team von vier Personen: Der strategischen Projektleiterin Andrea Keppke, Felix Schmitt als operativen Projektleiter, Tamara Deuschle für die Beratungsprozesse und Maria Tebarth, die als Projektassistentin in der täglichen Arbeit unterstützt. Im Interview erzählt Felix Schmitt nun mehr über die Themen und Transfermöglichkeiten durch die ProjekteWerkstatt für Qualitätsprozesse.
Was ist eine ProjekteWerkstatt?
Die ProjekteWerkstatt ist ein Begleit- und Beratungsangebot für geförderte Akteurinnen und Akteure aus dem Bundesprogramm "Demokratie leben!", die sich Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Projektvorhaben wünschen. Wir legen viel Wert darauf, dass unser Angebot freiwillig ist und die Beratungsprozesse vertraulich und mit einem hohen Grad an Partizipation für die Teams gestaltet werden. Daher auch "Werkstatt" – wir erproben und entwickeln unser Angebot ständig weiter und wollen den Projekten einen ebensolchen Werkstattraum bieten. Dazu gehören auch Publikationen, die wir zum Teil im Rahmen unserer Veranstaltungen erproben und dann weiterentwickeln.
Wie können sich die Programmpartnerinnen und -partner an Sie wenden?
Das ist per E-Mail oder telefonisch möglich. Wir schlagen vor, dass dies durch die jeweilige Projektleitung erfolgt, stehen aber auch für alle anderen Teammitglieder als Ansprechpartnerin bereit. Nach dem Erstkontakt stellen wir ein unkompliziert ausfüllbares Motivationsformular zur Verfügung und die Anbahnung des Beratungsprozesses kann beginnen.
"Die Beweggründe sind vielfältig. Oft wenden sich Projektteams an uns, wenn sie merken, dass etwas 'hakt' in der Projektumsetzung."
Felix Schmitt, Operative Projektleitung
Was führt dazu, dass die Projektteams ihre Qualitätsprozesse überarbeiten wollen?
Die Beweggründe sind vielfältig. Oft wenden sich Projektteams an uns, wenn sie merken, dass etwas "hakt" in der Projektumsetzung. Das können zum Beispiel eingefahrene Arbeitsprozesse, Konflikte im Team, aber auch neue Herausforderungen in der Projektumsetzung – etwa die Digitalisierung von Angeboten – oder bei der Zielgruppenerreichung sein. Fragen an uns drehen sich bei der Anbahnung der Unterstützung oft um die Beratungsformate, die wir anbieten: Fachberatung, Supervision, Coaching und Mediation. Wir überlegen dann gemeinsam, welche Art der Unterstützung die Teams voranbringt.
Wodurch zeichnet sich aus Ihrer Sicht ein gelungener Qualitätsprozess aus?
Ein Qualitätsprozess im Sinne der ProjekteWerkstatt stärkt Projektmitarbeitende und Teams in ihrer Selbstwirksamkeit und schafft Raum für Reflexion, Austausch und Transfer. Eine Voraussetzung dafür erfüllen die interessierten Mitarbeitenden sobald sie sich an uns wenden – das Sich-Einlassen auf das Setting "Beratung" kostet manchmal etwas Überwindung, kann dann aber sehr lohnend sein.
In einem Klärungsgespräch schauen wir auf Bedarfe und Wünsche, worauf nach Bewilligung eine Auftragsklärung zwischen den Beratenden und den Programmbeteiligten folgt. Unsere gut ausgebildeten und im Nonprofit-Bereich erfahrenen Beraterinnen und Berater stecken dabei klare und erreichbare Ziele ab. Das schafft Transparenz und gibt auch uns die Möglichkeit, im Rahmen einer Online-Evaluation am Ende den Prozesserfolg zu erheben.
Welcher Themenbereich ist stark nachgefragt?
Die Bandbreite der nachgefragten Themen ist hoch. Aus unseren bisher begleiteten Beratungsprozessen und unseren jährlichen Bedarfsumfragen können wir jedoch ein paar Schwerpunkte ableiten. Teamentwicklungs- und Führungsthemen, teils auch die Reflexion von Entscheidungsprozessen und der Umgang mit Macht spielen bei unseren Supervisions- und Coachingformaten eine große Rolle. Bei der Fachberatung hatten wir einige Anfragen rund um die digitale Kollaboration, beispielsweise zu Projektmanagement-Tools oder zum Veranstaltungsmanagement. Resilienz und Stressmanagement, auch im Umgang mit Anfeindungen von außen, kommen ebenfalls vor.
Welche Herausforderungen sehen Sie in der Projektarbeit im Bundesprogramm?
Die Herausforderungen lassen sich gut aus den oben genannten Themen ablesen. Das Managen begrenzter finanzieller Ressourcen, über deren Verwendung man nachweispflichtig ist, stellt sicherlich eine besondere Herausforderung im Projektbetrieb dar. Für Nonprofit-Organisationen, wie sie bei "Demokratie leben!" tätig sind, kommt hinzu, dass das rauer werdende gesellschaftliche Debattenklima den Mitarbeitenden einiges abverlangt. Das kann bis hin zu Überlastung, Konflikten und Personalausfällen führen. Damit es gar nicht erst so weit kommt, dafür stellen wir unser Begleitangebot bereit.
Veröffentlicht im Januar 2023