Unterschiedliche Gesichtsausdrücke einer jungen Frau, eingefärbt in Regenbogenfarben

Meinung statt Hass beginnt mit dir.

Ob für Klimaschutz, Gleichberechtigung oder gegen Alltagsrassismus: Das Internet ist eine gute Plattform, um sich für Demokratie zu engagieren.

Pinselstrich
Ein Handy

Im Internet können wir nicht nur unsere Meinung äußern und neue Ideen platzieren, sondern uns auch unkompliziert mit anderen vernetzen. Neben großen Chancen birgt das Netz aber auch Gefahren. Oft genügt ein Mausklick, damit Hassbotschaften oder Fake News in die Welt gelangen. Diese können sich sehr schnell und unkontrolliert verbreiten und öffentliche Debatten negativ beeinflussen.

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Ein Ausrufezeichen

Wenn digitale Gewalt die Demokratie bedroht

Die erschreckenden Zahlen belegen: Immer häufiger werden Menschen, die sich politisch oder zivilgesellschaftlich engagieren, angefeindet – vor allem im Internet. Das schürt Angst und Verunsicherung und sorgt schlimmstenfalls dafür, dass sich Betroffene aus politischen Debatten oder sogar ganz aus ihrem gesellschaftlichen Engagement zurückziehen. Hass im Netz gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und ist ein aggressiver Angriff auf unsere Demokratie. Umso wichtiger ist es, dass jede und jeder Einzelne von uns aktiv gegen digitale Hetze vorgeht: Indem wir uns zum Beispiel an Onlinedebatten beteiligen, Falschinformationen widerlegen, hasserfüllten Kommentaren widersprechen und diese melden bei Portalen wie HateAid oder www.meldestelle-respect.de. So können wir Haltung zeigen, anderen beistehen und Hass im Netz die rote Karte zeigen.

Zwei Sprechblasen mit jeweils drei Punkten

Meinungsfreiheit versus Hatespeech

In Deutschland kann jeder Mensch seine persönlichen und politischen Ansichten frei äußern. Die Grenze der Meinungsfreiheit ist jedoch erreicht, wenn die Würde anderer Menschen angegriffen oder bewusst Falschinformationen verbreitet werden. Leider wird das Internet zunehmend auch zu einem zentralen Verbreitungsmedium für extremistische Ideologien. Verschiedene Akteurinnen und Akteure nutzen das Netz, um potenzielle Anhängerinnen und Anhänger zu rekrutieren und für extremistische Ideologien zu mobilisieren. Diesem Problem aktiv entgegenwirken will unter anderem das vom Bundesprogramm "Demokratie leben!" geförderte Projekt "Prisma – Medienpädagogische Interventionen im Feld der Neuen Rechten". Es richtet sich an junge Menschen, die sich von entsprechenden Inhalten angesprochen fühlen. Um diese Personen zu erreichen, werden YouTube-Videos oder Instagram-Posts im Netz ausgespielt und Hashtags der neurechten Szene verwendet oder Beiträge direkt auf neurechten Seiten gepostet. Auf diesem Weg sollen die jungen Menschen, die in ihrer Haltung noch nicht festgefahren sind, gezielt aufgeklärt und informiert und idealerweise zum Umdenken angeregt werden.

Demokratie geht auch online

Gleichgültig ob selbst betroffen oder indirekt beteiligt: Für alle, die Hass und Hetze nicht zulassen wollen, gibt es an vielen Stellen Rat und Hilfsangebote. So haben die Neuen deutschen Medienmacher*innen, ein bundesweites Netzwerk aus Journalistinnen und Journalisten sowie Medienschaffenden, zehn goldene Regeln formuliert, die helfen sollen, anonymen Hass im Netz zu stoppen.

10 Regeln für den Umgang mit Hass im Netz

  1. Die schweigende Mehrheit ansprechen

  2. Respektvoll sein

  3. Keine Hasskommentare belohnen

  4. Sprachliche Präzision

  5. Haltung zeigen

  6. Alten Hass nicht wieder aufwärmen

  7. Keine Endlosdiskussionen

  8. Lob verteilen

  9. Zuhören

  10. Gezielt nachfragen

Ein i vor einem Kreis

Mit Respekt durchs Netz

Digitale Gewalt hat viele Gesichter, deshalb braucht es auch vielfältige Ansätze und Lösungen. Im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" widmet sich das Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz diesen komplexen Herausforderungen. Durch den Zusammenschluss von vier etablierter Organisationen (DAS NETTZ, HateAid, jugendschutz.net und Neue deutsche Medienmacher*innen) werden hier Kräfte gebündelt, Austausch und Wissenstransfer ermöglicht und ganzheitliche Strategien entwickelt. Das Kompetenznetzwerk ist somit eine zentrale Anlaufstelle für alle, die sich informieren wollen, Hilfe suchen, sich engagieren oder weiterbilden möchten. Ausführliche Informationen zum Thema bietet neben unserer Broschüre "Hass im Netz" auch der umfassende Leitfaden (PDF-Datei) von HateAid für kommunal Engagierte zum Umgang mit digitaler Gewalt sowie die Website des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz: www.kompetenznetzwerk-hass-im-netz.de


Veröffentlicht im Dezember 2022

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