Interviewreihe "Nachgefragt!"

Um für Diskussionen zu rechtspopulistischen Themen gewappnet zu sein, liefern Fachleute in der Interviewreihe fundierte Argumente.

Pinselstrich

In der Interviewreihe "Nachgefragt!" sprechen die Berliner Partnerschaften für Demokratie aus Treptow-Köpenick, Pankow Süd und Pankow Nord, Lichtenberg, Hohenschönhausen, Wedding sowie Moabit mit Expertinnen und Experten über Demokratie und Meinungsfreiheit. Die auf www.nach-gefragt.org veröffentlichten Interviews sollen nicht nur allgemein über die jeweiligen Themen informieren, sondern auch dabei helfen, in Diskussionen menschenrechtsorientiert zu argumentieren.

"Mit der Interviewreihe wollen wir eine Brücke schlagen – und im Gespräch mit Expert_innen komplexe Debatten auf das Konkrete runterbrechen. Wir wollen, dass Multiplikator_innen in der Jugendarbeit, in der Stadtteilarbeit oder in den lokalen Initiativen Argumente an die Hand bekommen", sagt Claudia Pilarski von der Partnerschaft für Demokratie Berlin-Hohenschönhausen.

Argumente für aktuelle Debatten

Abrufbar sind die Gespräche teils als Text, teils als Podcast. Seit Sommer 2017 sind über ein Dutzend Interviews entstanden. Sie reichen von Erklärungen, was unter Begriffen wie "Demokratie", "Neutralität" und "völkisch" verstanden werden kann, über Darstellungen rechtspopulistischer Einflussversuche in Feldern wie Feminismus, sozialer Arbeit und Naturschutz bis hin zu den vielfältigen Herausforderungen, vor die die Corona-Pandemie die Menschen stellt – und wie Rechtsextreme versuchen, davon zu profitieren.

Screenshot einer Website: links ein Bild einer Menschenmenge, rechts ein Audioplayer und ein Foto einer Frau
"Nachgefragt!"-Interview mit der Psychologin Pia Lamberty zu Verschwörungserzählungen. Bild: Fach- und Netzwerkstelle Licht-Blicke

"Als Berliner Fach- und Netzwerkstellen beschäftigen wir uns selbst häufig mit den Fragen, die wir dann unseren Interviewpartner_innen stellen. Die Themen ergeben sich somit aus der konkreten Arbeit vor Ort sowie aus den aktuellen gesellschaftlichen Debatten, auf die wir uns mit unserer Arbeit tagtäglich beziehen", so Pilarski.

Expertise von Fachleuten

Beispielsweise berichten Thi Minh Huyen Nguyen und Victoria Kure-Wu vom Projekt "Ich bin kein Virus" von anti-asiatischem Rassismus in Corona-Zeiten, die Journalistin Malene Gürgen beschreibt die Medien- und Kommunikationsstrategien von Rechtspopulisten, die Psychologin Pia Lamberty informiert über Verschwörungserzählungen und der Bildungsreferent Erik Rose legt dar, wie Neue Rechte im Naturschutz agieren.

"Die Expert_innen, die wir für die Gespräche gewinnen, sind Fachleute, mit denen wir zusammenarbeiten, von denen wir uns beraten lassen oder die wir auch schon zu Veranstaltungen oder Fachgesprächen eingeladen haben."

Claudia Pilarski

Die Fach- und Netzwerkstellen erhalten dabei immer wieder positive Rückmeldungen auf das Interview-Format, wie Pilarski berichtet: "Mit den Einzelveröffentlichungen der Interviews können wir gezielt Menschen aus unseren Netzwerken ansprechen, die genau das jeweilige Thema interessiert. Die kurzen Interviews sind eine viel eindrücklichere Textform als langatmige Fachtexte und für viel mehr Menschen zugänglich."

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