Eine Luftaufnahme von der Herrenberger Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern. Bild: Gabriel Holom

Engagement auch online sichtbar gestalten

Die Partnerschaft für Demokratie Herrenberg zeigt digital das Engagement in der Umgebung.

Pinselstrich

Warum setzen sich Menschen für Demokratie ein? Dieser Frage ist die Partnerschaft für Demokratie im baden-württembergischen Herrenberg nachgegangen und kurzerhand haben die Mitglieder des Begleitausschusses ihre Antworten auf Facebook und Instagram gepostet. "Ich engagiere mich für 'Demokratie leben!', weil für mich demokratisches Handeln der Schlüssel für ein gutes Miteinander ist." Das ist nur eine von vielen Antworten, die so für eine digitale Vorstellungsrunde zusammengekommen sind.

Mittlerweile wird regelmäßig gepostet, um über Aktionen zu informieren. "Es war nicht geplant, dass wir jetzt digital starten, sondern es hat sich einfach aus den Aktionen und der Pandemiesituation ergeben", sagt Lia Stöffler, Referentin in der Koordinierungs- und Fachstelle für "Demokratie leben!" in Herrenberg.

Lange wurde darüber nachgedacht, ob die Partnerschaft für Demokratie eigene Accounts initiiert. Mit Blick auf Ressourcen und vorhandene Kapazitäten entschieden sich die Beteiligten aber für die Möglichkeit, über die Accounts der Stadt zu posten. Seit März 2021 ist die Partnerschaft für Demokratie immer mal wieder auf Facebook und Instagram unterwegs. "Diese Vorstellungsrunde des Begleitausschusses kam bereits gut an, auch wenn wir uns eine höhere Resonanz gewünscht hätten", sagt Lia Stöffler. Der zeitliche Aufwand für die Aktion habe sich zudem in Grenzen gehalten. Wenn wieder Präsenzveranstaltungen möglich seien, ginge die Umsetzung solch einer kleineren, digitalen Kampagne aber schnell.

Internationale Wochen gegen Rassismus

Anders war es beim "Lauf gegen Intoleranz – Lauf für Vielfalt" während der Aktionswochen gegen Rassismus. Das sportliche Vorhaben fand mit dem Verein "Wir sind Da e. V." statt und Ziel war es, gemeinsam eine Strecke bis zum Äquator zurückzulegen – also rund 5.405 Kilometer. "Das war mit viel Planung verbunden. Unsere Praktikantin und unsere Werkstudentin haben da eigenständig viel Arbeit reingesteckt, die sich gelohnt hat", so Lia Stöffler. Die Reichweite in den Social-Media-Kanälen sei sehr hoch gewesen, das Ergebnis hätte letztlich alle Erwartungen übertroffen und das Netzwerk der Partnerschaft für Demokratie sei gestärkt worden. Mitmachen war einfach:

  1. Alle in und um Herrenberg haben ihre zurückgelegten Kilometer während des Joggens oder Spazierengehens bei der Partnerschaft für Demokratie eingereicht – auch mit Foto.

  2. Viele haben ihre Kilometer dazu einfach selbst unter #AntirassismuswochenHbg in ihren Social-Media-Kanälen geteilt.

In den zwei Wochen haben sich dann mehr als 300 Menschen beteiligt und das gesteckte Ziel wurde weit übertroffen, denn es sind 19.836,96 Kilometer gegen Intoleranz zusammengekommen. "Wir wollten ein sichtbares Zeichen setzen und sind dabei fast um die halbe Welt gelaufen."

Es gab daneben weitere spannende Aktionen, um auf Alltagsrassismus und Intoleranz aufmerksam zu machen, wie die Umfrage "Alltagsrassismus … auch bei uns?!"

Nächste – konkret digitale – Aktionen sind aktuell zwar noch nicht geplant, aber dies hänge immer mit dem Engagement vor Ort zusammen. "Wir unterstützen auf jeden Fall tolle Ideen", sagt Lia Stöffler. Wenn sie auf das erste halbe Jahr zurückblickt, dann haben sie bereits einige Erfahrungen gesammelt, zum Beispiel, dass eine große Reichweite auch mehr Kommentare mit sich bringt. Es helfe dann, wenn sich für Fragen und Kommentare nicht nur eine Person verantwortlich fühle. Denn auch im digitalen Raum zeigt sich, dass soziales Engagement nur gemeinsam gelingen kann. Es liegt an den vielseitigen Ideen und der Motivation vieler Menschen in und um Herrenberg, dass das Engagement für Demokratie immer wieder auch digital zu sehen ist.