"Demokratie leben!" 2015 bis 2019: Abschlussbericht der ersten Förderperiode erschienen

Pinselstrich

Im Bundesprogramm "Demokratie leben!" fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seit 2015 zivilgesellschaftliche Projekte, die sich für Demokratie und gegen jede Form von Extremismus einsetzen. Für die erste Förderperiode von 2015 bis 2019 wurde nun der Abschlussbericht veröffentlicht. Seit 2020 wird "Demokratie leben!" in einer zweiten Förderperiode fortgesetzt.

"Demokratie leben!" war und ist im Vergleich zu seinen Vorgängerprogrammen einzigartig - mit Blick auf die Anzahl der Projekte und Zuwendungsempfänger, die finanzielle Ausstattung, die inhaltliche Tiefe sowie die intensive Vernetzung zwischen den geförderten Programmpartnerinnen und -partnern. Von Beginn an richtete sich "Demokratie leben!" grundsätzlich gegen alle demokratiefeindlichen Phänomene. Vor allem standen bei der Programmentwicklung die Gefahren durch rechtsextreme Orientierungen und Handlungen im Fokus. "Demokratie leben!" schafft eine Verbindung zwischen den Zielen Extremismusprävention und Demokratieförderung.

 

Ein lernendes Programm

Nachzulesen ist im Abschlussbericht unter anderem, wie sich das Programm im Laufe der Förderperiode weiterentwickelt hat: In den ersten beiden Jahren standen Projekte wie die Partnerschaften für Demokratie, die Landes-Demokratiezentren sowie die Entwicklung von Strukturen zu einem bundeszentralen Träger im Mittelpunkt der Programmaktivitäten. Zudem wurden Modellprojekte zu ausgewählten Phänomenen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sowie zur Radikalisierungsprävention gefördert. Das Ziel war hierbei ein breit angelegter Ansatz, um Präventionsmaßnahmen dort wirksam zu machen, wo sie gebraucht werden: in den Kommunen, im Netz, in Kitas und Schulen, in Gefängnissen und an vielen anderen Orten.

Ab 2017 reagierte das Bundesprogramm auf die zunehmende Polarisierung in der Gesellschaft. Neue Programmbereiche wurden ergänzt und bis dahin bestehende erweitert. Die Basis dafür lieferten Erkenntnisse der wissenschaftlichen Programmbegleitung, aktuelle Studien sowie der intensive Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus geförderten Projekten, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. "Demokratie leben!" wurde um fünf Programmbereiche in der Modellprojektförderung erweitert.

 

Programmevaluation beschreibt Erfolge und Herausforderungen

Nach Einschätzung der wissenschaftlichen Begleitungen und der Programmevaluation hat sich das Bundesprogramm in der ersten Förderperiode bewährt. Das elementare Erfolgsprinzip war von Beginn an die Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure und die gleichzeitige Stärkung und Ausweitung der Arbeit vor Ort - dort, wo Demokratieförderung und Extremismusprävention in der Praxis geleistet werden. Das Bundesprogramm hat zudem bewiesen, dass es reaktionsstark ist und auf neue gesellschaftliche Entwicklungen schnell Antworten findet.

Mitglieder einer Menschengruppe halten die Buchstaben DEMOKRATIE LEBEN
Mitwirkende aus dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" auf einer Programmkonferenz im Jahr 2018. Bild: photothek.net

Zugleich stellt die wissenschaftliche Begleitung aber auch Herausforderungen fest: Das Themenspektrum von "Demokratie leben!" ist breit. Dies ist Ausdruck von Vielfalt und Wandel, erschwert aber auch die Übersicht. Die Zusammenarbeit über die Programmbereiche hinweg ist umso aufwändiger, wenn geografische oder thematische Distanzen zwischen Akteurinnen und Akteuren überbrückt werden müssen.

Alle Bereiche von "Demokratie leben!" eint jedoch, dass sie sowohl lokal als auch bundesweit erfolgreich gegen Extremismus vorgehen und die Demokratie fördern. Sämtliche Ansätze stärken die Partizipation und somit den Kern des Demokratiegedankens.