Logos der Mitglieder des Kompetenznetzwerks im Themenfeld Islam- und Muslimfeindlichkeit

Das Kompetenznetzwerk im Themenfeld Islam- und Muslimfeindlichkeit

Vier Organisationen arbeiten im Kompetenznetzwerk zusammen, um positive Narrative im Islam-Diskurs zu setzen und antimuslimischem Rassismus entgegenzuwirken.

Pinselstrich

"Junge Menschen, die für vorhandene Diskriminierung sensibilisiert sind, berichten deutlich weniger Vorurteile gegenüber Muslim*innen." Diese Schlussfolgerung der 2022 veröffentlichten Studie "Islam- und muslim*innenfeindliche Einstellungen bei jungen Menschen" verdeutlicht, wie wichtig die Rolle der Jugendarbeit für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft ist. Das Kompetenznetzwerk im Themenfeld Islam- und Muslimfeindlichkeit hat es sich zum Ziel gesetzt, antimuslimischem Rassismus in der Gesellschaft entgegenzuwirken.

Die Partner des Kompetenznetzwerks

Im Kompetenznetzwerk haben sich vier Organisationen zusammengeschlossen, die sich mit ihren unterschiedlichen Expertisen und Schwerpunkten unterstützen und ergänzen:

Sie sind Anlaufstelle für Betroffene von Islam- und Muslimfeindlichkeit, betreiben Sensibilisierungsarbeit für die breite Öffentlichkeit, bieten verschiedenste Informations- und Weiterbildungsmöglichkeiten an, veröffentlichen Publikationen für Fachkräfte und richten Veranstaltungen aus.

Die Angebote des Kompetenznetzwerks

Besonders öffentlichkeitswirksam ist die Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus, die von CLAIM jährlich um den 1. Juli herum ausgerichtet wird, dem Tag gegen antimuslimischen Rassismus. Ergänzend zu Plakatkampagnen und zahlreichen Veranstaltungen gibt es die Möglichkeit, sich in den sozialen Medien unter dem jeweiligen Motto zu beteiligen und ein Zeichen zu setzen.

Schriftgrafik: Antimuslimischer Rassismus beginnt im Kopf. Bleib offen für neue Antworten – für eine offene Gesellschaft. #germanyisformany
Motiv der Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus 2022, Bild: CLAIM

Das ganze Jahr über geben wiederum mehrere Wanderausstellungen vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen Einblicke in muslimische Lebensweisen. So können sie sich in der multimedialen Ausstellung #Muslimisch_in_Ostdeutschland vom ZEOK mit Fragen der Identität, Vielfalt im Islam und Muslimfeindlichkeit auseinandersetzen. Durch Videos, Hörstationen und Mitmach-Möglichkeiten können die Besucher und Besucherinnen in die Lebenswelten von Muslimen und Musliminnen in Deutschland eintauchen. Für Grundschulkinder hat ZEOK die Animationsfilmreihe "Geschichten, die bewegen" samt Begleitmaterial entwickelt, um schon im jüngeren Alter Muslimfeindlichkeit zu thematisieren.

Bunte Stellwände mit Texten, Bildern, Diagrammen, einem Monitor, Kopfhörer
Blick in die Ausstellung #Muslimisch_in_Ostdeutschland, Bild: ZEOK
Zeichentrick: Drei Kinder stehen mit Skateboard, Roller und Fahrrad auf der Straße
Ausschnitt aus der Filmreihe "Geschichten, die bewegen", Bild: ZEOK e. V.

Ein Schwerpunkt des Kompetenznetzwerks ist es, positive Narrative in den meist negativ geführten öffentlichen Islam-Diskurs einzubringen. Mit Fortbildungen werden Fachkräfte der Jugendarbeit angesprochen, aber auch Medien-, Kunst- und Kulturschaffende. Letztere werden im Rahmen des Modellprojekts "(Un)Sichtbarkeiten in der Migrationsgesellschaft" des Verbands binationaler Familien und Partnerschaften für antimuslimischen Rassismus sensibilisiert und erfahren, wie wichtig es ist, den Islam sowie Musliminnen und Muslime in ihrer ganzen Vielfältigkeit zu zeigen.

Die zahlreichen Publikationen des Kompetenznetzwerks umfassen neben Materialsammlungen, Grundlageninformationen und Analysen auch die eingangs zitierte Studie "Islam- und muslim*innenfeindliche Einstellungen bei jungen Menschen", veröffentlicht von der aej. Eines der Kern-Ergebnisse dieser Studie ist, dass junge Menschen grundsätzlich weniger stark islam- und muslimfeindlich eingestellt sind als der Durchschnitt der Bevölkerung. Haben sie im Freundeskreis, bei Freizeitaktivitäten oder in sozialen Medien Kontakt zu Muslimen und Musliminnen, weisen sie zudem weniger Vorurteile auf.

Mit seiner Arbeit trägt das Kompetenznetzwerk dazu bei, solche Begegnungen zu ermöglichen, Vorurteile abzubauen und auf eine Gesellschaft ohne Islam- und Muslimfeindlichkeit hinzuarbeiten.


Veröffentlicht im August 2022